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Halle Kenti Şehir Meclisi Soylkırım Tartışıyor

Almanya’nın Mitteldeutsche Gazetesinin  12.Kasım 2012 tarihli saysının bildirdiğine göre  Halle (Saale) Kenti Şehir Meclisi , Ermeni soykırımını tartışıyor. (Haberin Almanca metni ekte).

Sarkis Adam [sarkis_adam@yahoo.de]

STADTRATE DISKUTIEREN UBER VOLKERMORD AN ARMENIERN [HALLE CITY COUNCILLORS
DISCUSS THE ARMENIAN GENOCIDE]
Mitteldeutsche Zeitung
12 nov 2012
Deutschland
HALLE (SAALE)/MZ. Hunderttausende Armenier sind zwischen 1915 und
1917 im Osmanischen Reich einem Volkermord zum Opfer gefallen. Fast
100 Jahre später sind die Ereignisse nun ein Fall für die hallesche
Kommunalpolitik. Auf Initiative der armenischen Gemeinde und von OB
Dagmar Szabados (SPD) beschäftigt sich gerade der Stadtrat damit:
Wenn sich 2015 die armenische Tragödie zum hundertsten Mal jährt, soll
ein armenischer Kreuzstein, ein Chatschkar, in Halle errichtet werden.
Dagegen scheint auch keiner der Stadträte etwas zu haben – gegen den
Begriff Volkermord aber schon. Der Kulturausschuss hat sich gegen
die Verwendung des Begriffs ausgesprochen – was nun zu Kritik fuhrt.
Vor fünf Jahren hatte sich auch der Bundestag mit der armenischen
Tragödie befasst – den Begriff Volkermord mit Rucksicht auf die
Beziehungen zur Türkei aber ebenfalls vermieden. Die offizielle
türkische Geschichtsschreibung bestreitet nämlich, dass es Überhaupt
einen Volkermord gegeben hat. In der Vorlage der Stadtverwaltung
Halle hingegen tauchte der Begriff ursprünglich mehrfach auf –
bis der Kulturausschuss intervenierte. Nun wird in Anlehnung an die
Bundestagsresolution von “Vertreibungen und Massakern” gesprochen. Die
Errichtung des Gedenksteines wurde vom Ausschuss dagegen beschlossen.
Die Armenische Gemeinde, die in Halle-Ammendorf eine Kirche betreibt,
hat irritiert auf die Streichung des Begriffs reagiert. Harutyun
Manukyan, der Vorsitzende der Gemeinde, sagte zur MZ: “Der Volkermord
ist die historische Wahrheit. Davon etwas abzustreichen ist keine
richtige Losung.” Zwar wolle man mit der Stadt weiter in positiven
Gesprächen bleiben, doch ist die Haltung der Armenier eindeutig. “Wenn
wir die Dinge nicht richtig benennen, dann kann sich so etwas
wiederholen”, so Manukyan.
Auch aus der Uni Halle, die traditionell enge Beziehungen zu Armenien
hat, kommt Kritik. “Halle sollte Mut zeigen, die Stadt mit gutem
Beispiel voran gehen”, sagt Armenuhi Drost-Abgarjan, Professorin für
Armenologie. Vor dem Hintergrund weltweiter Bemühungen, im Jahr 2015
die Anerkennung des Genozids an den Armeniern allgemein durchzusetzen,
sei die hallesche Position ein Ruckfall.
Deutliche Worte findet auch der hallesche Dichter Wilhelm Bartsch:
“Die Verleugnung des Volkermords, in den Deutschland tief verwickelt
war, kann sich Halle nicht erlauben. Die Stadt muss hier Vorreiter
sein. Alles andere wäre ein Bärendienst, den die Politiker Halle
erweisen wurden. Die Stadt ist in Armenien vielen Menschen ein
Begriff.”
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KLEINE GESCHICHTEN UBER GROBE LOCATIONS.
 
DiePresse.com
http://diepresse.com/home/leben/reise/amanshauserswelt/1310250/Amanshausers-Welt_271-Armenien
8 nov 2012
Deutschland
 
Amanshausers Welt: 271
Armenien
 
08.11.2012 | 14:02 | Martin Amanshauser (Die Presse - Schaufenster)
 
Frage an Radio Eriwan: „Ist es wahr, dass der Kosmonaut Juri Gagarin
eine Reise in die USA gewonnen hat?" Antwort: „Im Prinzip ja,
aber es war nicht der Kosmonaut Juri Gagarin, sonder ein Rentner,
und er hieß nicht Juri, sondern Oleg, und auch nicht Gagarin, sondern
Gaganoff, und es war nicht in die USA, sondern es war in Kiew, und
er hat keine Reise gewonnen, sondern ein Fahrrad, und er hat es auch
nicht gewonnen, sondern es wurde ihm gestohlen." Nach diesem Muster
funktionieren die Radio-Eriwan-Witze. Der fiktive Sender arbeitete
sich in der Sowjetepoche an den entlarvenden Parolen der Diktatur ab
und sprach so ungemütliche Wahrheiten aus. Dieser Galgenhumor passte
gut zu den Vorbehalten vieler Russen gegen die „verschlagenen" -
heißt schelmischen - Kaukasusvölker.
 
Ein bisschen bitter sind die Armenier natürlich auch, alles gerat
ihnen dabei zum Witz. Sie haben jeden Grund dazu. Der Mord an 1,5
Millionen Armeniern zwischen dem Ersten Weltkrieg und 1923, eines
der größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, wird von der Türkei
weiterhin systematisch in Abrede gestellt. Personen wie dem türkischen
Nobelpreisträger Orhan Pamuk drohen, sobald sie an die Fakten erinnern,
Gerichtsverfahren: „Beleidigung des Türkentums" hieß das bizarre
dazugehörige Gesetz. Die historische Faktenlage ist unbestritten,
auch den Zeitgenossen war der Volkermord bewusst. „Wer redet heute
noch von der Vernichtung der Armenier?", lautete Hitlers rhetorische
Frage im Sommer 1939.
 
Die Trauer wird von einem beklemmenden Mahnmal begleitet, der
Schwalbenfestung (Tsitsernakaberd) am Rande von Jerevan: ein 44 Meter
hoher Obelisk, zwölf Säulen, ein ewiges Feuer, ein Museum. Jeden
24. April wird ein Blumenmeer niedergelegt. Doch die Armenier sind
nicht melancholisch, eher wirken sie nachdenklich - und sie lieben
ihr Cafe. Dort debattieren sie gern darüber, wieso gerade in Armenien
keine postkommunistische Revolution zustande kam. Gängige Begründung:
„Weil sich die Demonstranten gleich ins Cafe zurückgezogen hatten,
um die Geschehnisse zu debattieren."
 
Lange schon gehen keine neuen Radio-Eriwan-Witze durch die Welt,
die Sowjetunion ist untergegangen, und der Humor wirkt auch schon
ein bisschen verstaubt. Doch ein paar Satze bleiben: „Gibt es in
Armenien mehr Humor als anderswo?" - „Im Prinzip ja. Wir haben ihn
aber auch bitter nötig."
 

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